2010-03-26

Fossiles Denken als Gottesbeweis - Allianz christlicher und muslimischer Kreationisten

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Was christliche Evangelikale mit muslimischen Verfechtern des Kreationismus - wie etwa den türkischen Anti-Darwinisten Harun Yahia - verbindet, ist der gemeinsame Kampf gegen den Materialismus und die säkulare Ordnung des Staates.
Abbildung tasmanischer Beutelwolf in Adnan Oktars 'Atlas der Schöpfung'

"Darwin ist widerlegt. Seine Theorie von der Entstehung der Arten ist falsch. Millionen von Fossilien beweisen, dass sich weder die Tiere noch die Pflanzen seit ihrer Erschaffung durch Allah verändert haben." - Das ist die Quintessenz der Botschaft, die der türkische Anti-Darwinist Adnan Oktar in über 200 Büchern, Videos und auf Dutzenden von Webseiten verbreitet.

Unter dem Pseudonym Harun Yahya erschien 2006 der erste Band des "Atlas der Schöpfung"[...]

Das Ziel der Kreationisten, die im Moment die Speerspitze reaktionärer politischer Kräfte weltweit sind, sei vielmehr die Errichtung einer Theokratie.

[...] klare Parallelen zwischen allen Formen religiösen Fundamentalismus [...]

[...] gemeinsame[r] Kampf gegen den Materialismus und die säkulare Ordnung des Staates

Neuer Großscheich an der Azhar-Universität - gegen jede extreme Politisierung des Islam

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Ahmed al-Tayeb; Foto: AP

Ahmed al-Tayeb, ehemaliger Großmufti von Ägypten, übernimmt das Amt der höchsten Autorität des Landes, die gleichzeitig auch richtungweisend für alle Sunniten (etwa 90 Prozent der insgesamt 1,5 Milliarden Muslime weltweit) ist.

Al-Tayeb [...] gilt als weltoffen und moderat. Er lehnt jede Form von Extremismus ab, gegen den er in der Vergangenheit mit mehreren Fatwas zu Felde zog. [...]

Die neue Führung der Azhar wird es nicht leicht haben, sich tatsächlich gegen die zum Teil sehr radikalen Stimmen zu behaupten. Ahmed al-Tayeb versuchte diesbezüglich schon jetzt, erste Signale zu setzen und sich zu positionieren. "Al-Azhar wird als Bastion der Toleranz und Mäßigung gegen Extremismus und Fanatismus fortgeführt", versicherte der Großscheich gleich nach seinem Amtsantritt. [..]

Besondere Maßnahmen sind gegen die seit Jahren populären Fernsehprediger geplant, die mit radikalen Sermonen das muslimische Publikum anziehen.

2010-03-23

Theological Talks (SSPX - Vatican) in Rome

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Interview with the His Excellency Bernard Fellay published in Fideliter, the magazine of the Society of St. Pius X in the District of France.

In your opinion, are the theologians chosen by Rome representative of mainstream theology in the Church today? Or are they closer to a particular trend? Does their way of thinking align with that of Benendict XVI?

Our interlocutors seem to me to hold very closely to the Pope’s positions. They belong to what we may call the conservative line, in that they advocate the most traditional possible reading of the Council. They desire the good of the Church but at the same time wish to save the Council:  that is like trying to square the circle.

And yet, the debate over Vatican II is incontrovertible.
Vatican II can be discussed; it must be.
Shouldn’t we fear that these talks might end in joint declarations, in which the parties agree on common points, but do not resolve the underlying debates
Joint declarations are out of the question.

2010-03-20

Necla Kelek zum Unterschied zwischen dem orientalischen und dem westlichen Freiheitsverständnis

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„Hürriyet“ heißt auf Türkisch Freiheit. Dieses Wort stammt von dem arabischen Begriff hurriya ab, der in seiner ursprünglichen Bedeutung das Gegenteil von Sklaverei meint, und nicht das, was in der westlichen Tradition mit „libertas“ verbunden wird, die Befreiung des Einzelnen von jedweder, auch religiöser Bevormundung. Für gläubige Muslime besteht Freiheit in der bewussten Entscheidung, „den Vorschriften des Islam zu gehorchen“. So wird von den Islamvereinen auch das Grundrecht „Religionsfreiheit“ verstanden, nämlich als Recht, in diesem Land dem Islam gehorchen zu dürfen. Dass diese Auffassung so ganz anders ist als unser europäischer Begriff von Freiheit, markiert die kulturelle Differenz.
Wir haben es hier mit einer muslimischen Vorstellungen folgenden Leitkultur zu tun, die als oberstes Prinzip den Gehorsam gegenüber Gott, als seine Stellvertreter aber auch den Staat, die Älteren, die Männer oder auch den Bruder kennt.
Der Islam beansprucht als Offenbarungs- und Gesetzesreligion, alle Lebensbereiche zu regeln. Er kennt nicht, wie der Historiker Dan Diner schreibt, den „Prozess ständiger Interpretation, Verhandlung und Verwandlung dessen, was entweder ins Innere der Person verlegt oder nach außen hin entlassen und durch etablierte Institutionen reguliert wird“.

Isa - ein abgespeckter Jesus

Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:
"'Isa, Sohn der Maria, sah einen Mann beim Stehlen, worauf er zu ihm sagte: »Hast du gestohlen?« Der Mann erwiderte: »Nein, bei Allah, außer Dem kein Gott da ist!« 'Isa sagte dann: »Ich glaube an Allah, und meine Augen haben gelogen!«"

Quelle: SAHIH BUKHARI

2010-03-19

Robert Spaemanns Antwort auf die Gretchenfrage

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WELT ONLINE: Zurück zur Gretchenfrage. Sie haben kürzlich einmal gesagt, Ihnen wäre es lieber, Ihr Sohn würde Muslim werden als Atheist? Ist das Ihr Ernst?


Spaemann: Natürlich. Denn ein Muslim glaubt an Gott, was immer er darunter versteht. Er hat ein sehr beschränktes Gottesbild. Aber er glaubt immerhin an den Schöpfer des Himmels und der Erde, der am Ende das Gute belohnt und das Böse bestraft. Er glaubt an ein ewiges Leben. Er glaubt sogar an die jungfräuliche Geburt von Jesus. Das ist mir schon lieber als der Glaube eines Atheisten.


WELT ONLINE: Und wenn Ihr Sohn eine Muslima heiraten würde? Wäre Ihnen diese Schwiegertocher auch lieber als eine Atheistin?


Spaemann: Ja, doch passen Sie auf. Eine muslimische Schwiegertochter vielleicht ja. Aber ein muslimischer Schwiegersohn, das wäre mir allerdings gar nicht lieb.

WELT ONLINE: Warum nicht?


Spaemann: Weil meine Tochter dann nichts zu lachen hätte.

Philosoph Robert Spaemann

2010-03-16

J. P. Hebel: Gutes Wort, böse Tat

In einem Dorf trifft ein Bauer den Herrn Schulmeister: „Ist`s noch Euer Ernst, Schulmeister, was Ihr gestern den Kindern gesagt habt: So dich jemand schlägt auf deinen rechten Backen, dem biete den anderen auch dar?“ Der Schulmeister sagt: „So steht es im Evangelium.“ Also gab ihm der Bauer eine Ohrfeige und die andere auch, denn er hatte schon lang einen Verdruss auf ihn.


Indem reitet in einiger Entfernung ein Edelmann vorbei und sein Jäger. „Schau doch mal, Joseph, was die zwei dort miteinander haben.“ Als der Joseph kommt, gibt der Schulmeister dem Bauern auch zwei Ohrfeigen und sagt: „Es steht auch geschrieben: Mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch wieder gemessen werden.“ Da kam der Joseph zu seinem Herrn zurück und sagte: „Es hat nichts zu bedeuten, gnädiger Herr; sie legen einander nur die Heilige Schrift aus.“



(In: Johann Peter Hebel: Ausgewählte Werke, Essen o.J.)

2010-03-14

Aus gegebenem Anlass: Salvum fac populum tuum

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Aus, leider Gottes, aktuell vielfach gegebenem Anlass.

Aus dem Te Deum von Anton Bruckner

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Salvum fac populum tuum Domine, et benedic haereditati tuae.
Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum.
Per singulos dies, benedicimus te.
Et laudamus nomen tuum in saeculum, et in saeculum saeculi.
Dignare Domine, die isto sine peccato nos custodire.
Miserere nostri, Domine, miserere nostri.
Fiat misericordia tua Domine, super nos, quemadmodum speravimus in te.

Anton Bruckner (1824-96), Te Deum, WAB 45
Anna Tomowa-Sintow, Agnes Baltsa, David Rendall, José van Dam
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Wiener Philharmoniker
Herbert von Karajan
Mai 1978

Texas: 'Ultraconservatives' Approve Radical Changes To State Education Curriculum

A far-right faction of the Texas State Board of Education succeeded Friday in injecting conservative ideals into social studies, history and economics lessons that will be taught to millions of students for the next decade.
All religions equal under Constitution?
The Board refused to require that “students learn that the Constitution prevents the U.S. government from promoting one religion over all others.”

Teachers in Texas will be required to cover the Judeo-Christian influences of the nation's Founding Fathers, but not highlight the philosophical rationale for the separation of church and state. Curriculum standards also will describe the U.S. government as a "constitutional republic," rather than "democratic," and students will be required to study the decline in value of the U.S. dollar, including the abandonment of the gold standard.

Cohan's song, slightly modified, gets another sense:

I'm guided by a signal in the heavens
I'm guided by this birthmark on my skin
[...]
You know the way to stop me,
but you don't have the discipline
How many nights I prayed for this, to let my work begin
First we take Manhattan, then we take Berlin
→First we take Texas, then we take ...

2010-03-09

Religion as a Tool of Ignorance

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83 percent of home-schooling parents want to give their children “religious or moral instruction.”
The majority of home-schoolers self-identify as evangelical Christians
Two of the best-selling biology textbooks stack the deck against evolution
One of the books doesn’t attempt to mask disdain for Darwin and evolutionary science.

The textbook delivers a religious ultimatum to young readers and parents, warning in its “History of Life” chapter that a “Christian worldview … is the only correct view of reality; anyone who rejects it will not only fail to reach heaven but also fail to see the world as it truly is.”


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Yes, I understand that parents are free to teach their children whatever they wish but how unfortunate that “creationist” parents end up doing more harm than good. Belief in God is well and good as long as you keep it out of the realm of science. As soon as you do, your religion becomes a tool of ignorance.

Parents who deliberately keep their children ignorant are abusive

2010-03-07

Nick Egnatz: Leave no one behind

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Socialism at its heart is simply the commitment not to leave
any member of society behind. Laid bare, capitalism allows the strongest and
most conniving to leave the maximum number of their fellow citizens not just
behind, but battered and broken.

It is cruelly ironic that a country which takes such great
pride in being a predominately Christian nation has at its core an economic
system which is the antithesis of the teachings of Jesus.

Also ironic is the fact that a nation which revels in the
belief that these same soldiers that are being sent halfway around the world to
wreak the mayhem of U.S. Empire, are doing so purportedly to protect our
freedoms. Yet the very freedom of speech, they are allegedly protecting, does
not allow for the public airing of a rational debate on the pros and cons of
socialism and capitalism.

the
only hopes for change are nonviolent mobilization and demands made from outside
the elite-controlled electoral process.
Nick Egnatz is a Vietnam veteran and member of Veterans For Peace. He has been actively protesting our government’s crimes of empire in both person and print for some years now and was named “Citizen of the Year” for Northwest Indiana in 2006 for his peace activism by the National Association of Social Workers.

Dankbarkeit – Traurigkeit – Zuversicht. Nach dem Rücktritt von Margot Käßmann

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Nikolaus Schneider, Katrin Göring-Eckardt und Margot Käßmann (von links) im Herbst 2009 bei der Synode in Ulm
Donnerstag, 25. Februar: Der Morgen danach. Tags zuvor ist Margot Käßmann von ihrem Amt als Vorsitzende des Rates der EKD und als hannoversche Landesbischöfin zurückgetreten. Viele Menschen sind betrübt

Das Echo in den Medien ist voller Respekt und Bewunderung für den Schritt von Margot Käßmann. Gradlinigkeit und das gebotene Maß an Konsequenz werden hervorgehoben, genauso wird gelobt, dass der Rat der EKD ihr zuvor deutlich den Rücken gestärkt hatte.

Natürlich überwiegt die Traurigkeit, denn Margot Käßmann hat viele Menschen begeistert und berührt. Sie brachte für viele frischen Wind in die evangelische Kirche und sorgte als erste Frau im EKD-Ratsvorsitz für Aufsehen und für weltweite Bewunderung. So mischt sich einerseits in die Traurigkeit bei vielen Dankbarkeit für das, was Margot Käßmann in den über zehn Jahren als Landesbischöfin in Hannover und in den knapp vier Monaten als Vorsitzende des Rates der EKD bewirkt hat.

„Der Herr wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben.“ (1. Mose 24, 40)

2010-03-05

Lamya Kaddor: "Muslimisch – Weiblich – Deutsch!" - Die Tradition hinterfragen

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Wenn die Welt sich verändert, der Islam aber gleich bleibt, entfernen sich Religion und Realität immer mehr voneinander. Damit der Islam für die Gegenwart seine Bedeutung bewahrt, muss man daher zu einer neuen Auslegung seiner Grundsätze kommen.

Dies ist der Ausgangspunkt der Überlegungen der Religionspädagogin und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor, die sie in ihrem Buch "Muslimisch – Weiblich – Deutsch!" mit dem programmatischen Untertitel "Mein Weg zu einem zeitgemäßen Islam" ausführt.
Entsprechend der historisch-kritischen Analyse argumentiert sie, dass man viele der scheinbaren Widersprüche zwischen Religion und Moderne auflösen könne, indem man die entsprechenden Gebote des Korans in ihren historischen und inhaltlichen Kontext setzt und damit ihren eigentlichen Sinn aufdeckt.
Lamya Kaddor unterrichtet Islamkunde in einer Schule; Foto: dpa
Buchcover 'Muslimisch – Weiblich – Deutsch!' von Lamya Kaddor; Foto: © C.H. Beck Verlag