2010-01-30

Das neue Jahr der Bäume: Tu be Schewat - und der Vegetarismus

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Tu be Schewat ist der jüdische Feiertag, der die meisten Verbindungen
zu Konzepten und Themen des Vegetarismus aufweist:


1. Der Tu be Schewat-Seder*, bei dem Früchte
und Nüsse gegessen werden, Lieder gesungen werden und biblische Texte
rezitiert werden, die sich auf Bäume und Früchte beziehen, ist die
einzige rituelle Mahlzeit, deren Bestandteile ausschließlich aus
pflanzlichen Produkten gegessen werden

.
Dies weist eine Übereinstimmung mit den Speisegewohnheiten im Garten
Eden auf, so wie sie im ersten Gebot Gottes, das umfassende vegetarische
Standards aufweist, zum Ausdruck kommen

2. Der Talmud bezieht sich auf Tu be Schewat als das
„Neue Jahr der Bäume".
Es wird
als das Datum betrachtet, an dem sich das Schicksal der Bäume für das
kommende Jahr entscheidet.
3. Sowohl Tu be Schewat als auch Vegetarismus
stellen eine Verbindung zu Anliegen des Umweltschutzes her.
4.
nicht unnütz etwas Wertvolles verschmutzen und
zerstören
5.
Belange zukünftiger
Generationen
6.
Psalm 104
olive.jpg (24361 Byte)

2010-01-26

When religion grows in age

When religion grows in age, faith turns into dogma, and experience is replaced by book-knowledge, virtue by adherence to rules, devotion by ritual, meditation by metaphysical speculation. The time is then ripe for a rediscovery of truth and a fresh attempt to give it expression in life. - Lama Govinda

I agree.
But: The "truth", which needs to be "rediscovered" because it has been incrusted and buried by religion, is logically unrediscoverable via religion.
"Rediscovering" truth is not going back to the (historical) roots of (any) religion.

Considering the diversity of religions, the word "religion" in the above statement is a placeholder, a variable which various beliefs concerning truth can be assigned to. Therefore, assuming that religion be a source of truth, "truth" would be an iridescent term, meaning something induced at that, something which is premised on something beyond truth.
I, however, consider religion only an established (and, in many cases, institutionalised) interpretation of the non-inducible truth; for that reason, I demand from every religion: utmost humbleness.

2010-01-18

Ringparabel

Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise, 3. Akt, 7. Auftritt (Ringparabel)

(Nathan:)
Vor grauen Jahren lebt' ein Mann in Osten, der einen Ring von unschätzbarem Wert aus lieber Hand besaß. Der Stein war ein Opal, der hundert schöne Farben spielte, und hatte die geheime Kraft, vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer in dieser Zuversicht ihn trug. Was Wunder, dass ihn der Mann in Osten darum nie vom Finger ließ; und die Verfügung traf, auf ewig ihn bei seinem Hause zu erhalten? Nämlich so. Er ließ den Ring von seinen Söhnen dem geliebtesten; und setzte fest, dass dieser wiederum den Ring von seinen Söhnen dem vermache, der ihm der liebste sei; und stets der liebste, ohn' Ansehn der Geburt, in Kraft allein des Rings, das Haupt, der Fürst des Hauses werde. - [...]

So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn, auf einen Vater endlich von drei Söhnen; die alle drei ihm gleich gehorsam waren, die alle drei er folglich gleich zu lieben sich nicht entbrechen konnte. Nur von Zeit zu Zeit schien ihm bald der, bald dieser, bald der dritte, - sowie jeder sich mit ihm allein befand, und sein ergießend Herz' die andern zwei nicht teilten, - würdiger des Ringes; den er denn auch einem jeden die fromme Schwachheit hatte, zu versprechen.

Das ging nun so, solang es ging. - Allein es kam zum Sterben, und der gute Vater kömmt in Verlegenheit. Es schmerzt ihn, zwei von seinen Söhnen, die sich auf sein Wort verlassen, so zu kränken. - Was zu tun? - Er sendet in geheim zu einem Künstler, bei dem er, nach dem Muster seines Ringes, zwei andere bestellt, und weder Kosten noch Mühe sparen heißt, sie jenem gleich, vollkommen gleich zu machen. Das gelingt dem Künstler. Da er ihm die Ringe bringt, kann selbst der Vater seinen Musterring nicht unterscheiden. Froh und freudig ruft er seine Söhne, jeden insbesondre; gibt jedem insbesondre seinen Segen, - und seinen Ring, - und stirbt. - [...]

Kaum war der Vater tot, so kömmt ein jeder mit seinem Ring, und jeder will der Fürst des Hauses sein. Man untersucht, man zankt, man klagt. Umsonst; der rechte Ring war nicht erweislich. [...]
Wie gesagt: die Söhne verklagten sich; und jeder schwur dem Richter, unmittelbar aus seines Vaters Hand den Ring zu haben, [...] nachdem er von ihm lange das Versprechen schon gehabt, des Ringes Vorrecht einmal zu genießen. [...] Der Vater, beteu'rte jeder, könne gegen ihn nicht falsch gewesen sein; und eh' er dieses von ihm, von einem solchen lieben Vater, argwohnen lass': eh' müss' er seine Brüder, so gern er sonst von ihnen nur das Beste bereit zu glauben sei, des falschen Spiels bezeihen; und er wolle die Verräter schon auszufinden wissen; sich schon rächen. [...]

Der Richter sprach: Wenn ihr mir nun den Vater nicht bald zur Stelle schafft, so weis ich euch von meinem Stuhle. Denkt ihr, dass ich Rätsel zu lösen da bin? Oder harret ihr, bis dass der rechte Ring den Mund eröffne? -
Doch halt! Ich höre ja, der rechte Ring besitzt die Wunderkraft beliebt zu machen; vor Gott und Menschen angenehm. Das muss entscheiden! Denn die falschen Ringe werden doch das nicht können! -
Nun; wen lieben zwei von Euch am meisten? - Macht, sagt an!
Ihr schweigt? Die Ringe wirken nur zurück? Und nicht nach außen? Jeder liebt sich selber nur am meisten? -
Oh, so seid ihr alle drei betrogene Betrüger! Eure Ringe sind alle drei nicht echt. Der echte Ring vermutlich ging verloren. Den Verlust zu bergen, zu ersetzen, ließ der Vater die drei für einen machen. [...]
Und also, fuhr der Richter fort, wenn ihr nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt: geht nur! -
Mein Rat ist aber der: ihr nehmt die Sache völlig wie sie liegt. Hat von euch jeder seinen Ring von seinem Vater: so glaube jeder sicher seinen Ring den echten. - Möglich; dass der Vater nun die Tyrannei des einen Rings nicht länger in seinem Hause dulden wollen! - Und gewiss; dass er euch alle drei geliebt, und gleich geliebt: indem er zwei nicht drücken mögen, um einen zu begünstigen. -
Wohlan! Es eifre jeder seiner unbestochnen von Vorurteilen freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette, die Kraft des Steins in seinem Ring' an Tag zu legen! Komme dieser Kraft mit Sanftmut, mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergebenheit in Gott zu Hilf'! Und wenn sich dann der Steine Kräfte bei euern Kindes-Kindeskindern äußern: so lad ich über tausend tausend Jahre sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen als ich; und sprechen.
Geht! -
So sagte der bescheidne Richter.

2010-01-14

Think Buddhists are all peaceniks? Think again.

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Monks With Guns: Discovering Buddhist Violence


Buddhist monk with toy gun. Bhutan, 2008.

During my visits between 2006 and 2008, southern Thai monks shared the challenges of living in their fear-infested communities. All but a few concentrated on survival; peacemaking was the last thing on their minds.

One day after teaching an English class for Buddhist novices at a monastery a young monk came over and pulled back the folds of his robe to reveal a Smith & Wesson. I later learned that he was a military monk—one of many covert, fully ordained soldiers placed in monasteries throughout Thailand. To these monks, peacemaking requires militancy.

It was then that I realized that I was a consumer of a very successful form of propaganda.

In a way, I wish I could return to that dream of Buddhist traditions as a purely peaceful, benevolent religion that lacks mortal failures and shortcomings. But I cannot. It is, ultimately, a selfish dream and it hurts other people in the process.

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A new collection of academic studies reveals a strong strain of violence and militancy that runs through the world's historically Buddhist cultures. So -- it's not all about "present moment, wonderful moment" after all, I guess.

2010-01-12

Margot Käßmann: Predigt im Neujahrsgottesdienst in der Frauenkirche Dresden

clipped from www.ekd.de
Nichts ist gut in Afghanistan. All diese Strategien, sie haben uns lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten nun einmal Waffen benutzen und eben auch Zivilisten getötet werden. Das wissen die Menschen in Dresden besonders gut! Wir brauchen Menschen, die nicht erschrecken vor der Logik des Krieges, sondern ein klares Friedenszeugnis in der Welt abgeben, gegen Gewalt und Krieg aufbegehren und sagen: Die Hoffnung auf Gottes Zukunft gibt mir schon hier und jetzt den Mut von Alternativen zu reden und mich dafür einzusetzen. Manche finden das naiv. Ein Bundeswehroffizier schrieb mir, etwas zynisch, ich meinte wohl, ich könnte mit weiblichem Charme Taliban vom Frieden überzeugen. Ich bin nicht naiv. Aber Waffen schaffen offensichtlich auch keinen Frieden in Afghanistan. Wir brauchen mehr Fantasie für den Frieden, für ganz andere Formen, Konflikte zu bewältigen. Das kann manchmal mehr bewirken als alles abgeklärte Einstimmen in den vermeintlich so pragmatischen Ruf zu den Waffen.
Wir haben allen Grund, zu erschrecken. Damit ist nicht ein lustiger Spaß nach dem Motto: huch, da habe ich mich erschrocken gemeint! Kein Halloweenunfug oder Horrorfilm oder Scherz. Nein, es geht hier um echtes Erschrecken, tiefe Erschütterung, Lebensangst in einer existentiellen Dimension.

Wenn unser Herz so erschrickt, dann ist unser Leben zutiefst berührt. Unser Herz, das ist in der Bibel der Ort, an dem der Mensch nichts verbergen kann. Da kommen Fühlen und Denken zusammen, unsere ganze Existenz ist im Spiel, wenn es um das Herz geht. Da geht es um die elementaren Fragen unseres: Wer bin ich überhaupt? Macht mein Leben Sinn? Wo will ich hin? Wie will ich diese Situation bewältigen? Mein Gott, ich weiß nicht weiter!

2010-01-07

One Law for All Art Competition Winners

One Law for All Art Competition Winners

One Law for All Campaign is pleased to announce the winners of 2009’s art competition, Passion for Freedom,
which was organised to promote universal and equal rights and expose the discriminatory nature of religious laws.

  • First prize – ID and Stoning by Julie


ID - Julie

ID - Julie


The Stoning - Julie

The Stoning - Julie

  • Second prize – Sharia law in Iran by Gaby



Sharia law in Iran - Gaby
  • Third prize – Sister Image by Emma



Sister Image - Emma

The prominent judges deciding on the pieces were:

A C Grayling (Professor of Philosophy at Birkbeck College, University of London),
Polly Toynbee
(columnist for the Guardian),
Deeyah (Pakistani-Norwegian singer, composer and human rights activist).