2009-08-25

The Self-Thinking Thought - A proof for God’s existence

The proof, which would come to be called the ontological argument, purports to demonstrate the existence of God from ideas alone: the concept of a God that doesn’t exist wouldn’t be much of a God. A true concept of God, “a being than which nothing greater can be conceived,” would have to be a God that exists. Therefore, God exists.

It is a masterpiece of mental hedonism, an idea that satisfies itself. And Anselm loved his proof. “I thank thee, gracious Lord, I thank thee,” he gushed. “Because what I formerly believed by thy bounty, I now so understand by thine illumination.” He had found not just an argument, but a communion, a glimpse of the invisible Ever-Present.


Immanuel Kant said:

Dieses Ideal des allerrealsten Wesens wird also, ob es zwar eine bloße Vorstellung ist, zuerst realisiert, d.i. zum Objekt gemacht, darauf hypostasiert, endlich, durch einen natürlichen Fortschritt der Vernunft zur Vollendung der Einheit, sogar personifiziert [...].


This ideal of the ens realissimum -- although merely a mental representation -- is first objectivized, that is, has an objective existence attributed to it, then hypostatized, and finally, by the natural progress of reason to the completion of unity, personified [...].

[The Critique of Pure Reason. (Transl. by J. M. D. Meiklejohn) I. TRANSCENDENTAL DOCTRINE OF ELEMENTS. Zweiter Teil: TRANSCENDENTAL LOGIC. Zweite Abteilung: TRANSCENDENTAL DIALECTIC. Zweites Buch: OF THE DIALECTICAL PROCEDURE OF PURE REASON. 3. Hauptstück: The Ideal of Pure Reason. 2. Abschnitt: Of the Transcendental Ideal (Prototypon Trancendentale).]


Read also the following sections in Kant's Critique:
SECTION III. Of the Arguments employed by Speculative Reason in Proof of the Existence of a Supreme Being.
SECTION IV. Of the Impossibility of an Ontological Proof of the Existence of God.


I. Kant, KrV, Von der Unmöglichkeit eines ontologischen Beweises vom Dasein Gottes.


Ihr habt schon einen Widerspruch begangen, wenn ihr in den Begriff eines Dinges, welches ihr lediglich seiner Möglichkeit nach denken wolltet, es sei unter welchem versteckten Namen, schon den Begriff seiner Existenz hinein brachtet. [...]


Sein ist offenbar kein reales Prädikat, d.i. ein Begriff von irgend etwas, was zu dem Begriffe eines Dinges hinzukommen könne. Es ist bloß die Position eines Dinges, oder gewisser Bestimmungen an sich selbst. [...] Der Satz: Gott ist allmächtig, enthält zwei Begriffe, die ihre Objekte haben: Gott und Allmacht; das Wörtchen: ist, ist nicht noch ein Prädikat obenein, sondern nur das, was das Prädikat beziehungsweise aufs Subjekt setzt. Nehme ich nun das Subjekt (Gott) mit allen seinen Prädikaten (worunter auch die Allmacht gehört) zusammen, und sage: Gott ist, oder es ist ein Gott, so setze ich kein neues Prädikat zum Begriffe von Gott, sondern nur das Subjekt an sich selbst mit allen seinen Prädikaten, und zwar den Gegenstand in Beziehung auf meinen Begriff. Beide müssen genau einerlei enthalten, und es kann daher zu dem Begriffe, der bloß die Möglichkeit ausdrückt, darum, daß ich dessen Gegenstand als schlechthin gegeben (durch den Ausdruck: er ist) denke, nichts weiter hinzukommen. Und so enthält das Wirkliche nichts mehr als das bloß Mögliche. [...]


Wenn ich also ein Ding, durch welche und wie viel Prädikate ich will, (selbst in der durchgängigen Bestimmung) denke, so kommt dadurch, daß ich noch hinzusetze, dieses Ding ist, nicht das mindeste zu dem Dinge hinzu. Denn sonst würde nicht eben dasselbe, sondern mehr existieren, als ich im Begriffe gedacht hatte, und ich könnte nicht sagen, daß gerade der Gegenstand meines Begriffs existiere. [...] Denke ich mir nun ein Wesen als die höchste Realität (ohne Mangel), so bleibt noch immer die Frage, ob es existiere, oder nicht. Denn, obgleich an meinem Begriffe, von dem möglichen realen Inhalte eines Dinges überhaupt, nichts fehlt, so fehlt doch noch etwas an dem Verhältnisse zu meinem ganzen Zustande des Denkens, nämlich daß die Erkenntnis jenes Objekts auch a posteriori möglich sei. [...]


[... F]ür Objekte des reinen Denkens ist ganz und gar kein Mittel, ihr Dasein zu erkennen, weil es gänzlich a priori erkannt werden müßte, unser Bewußtsein aller Existenz aber (es sei durch Wahrnehmung unmittelbar, oder durch Schlüsse, die etwas mit der Wahrnehmung verknüpfen,) gehört ganz und gar zur Einheit der Erfahrung, und eine Existenz außer diesem Felde kann zwar nicht schlechterdings für unmöglich erklärt werden, sie ist aber eine Voraussetzung, die wir durch nichts rechtfertigen können.


Der Begriff eines höchsten Wesens ist eine in mancher Absicht sehr nützliche Idee; sie ist aber eben darum, weil sie bloß Idee ist, ganz unfähig, um vermittelst ihrer allein unsere Erkenntnis in Ansehung dessen, was existiert, zu erweitern.



I. Kant, KrV, Of the Impossibility of an Ontological Proof of the Existence of God.


It is absurd to introduce--under whatever term disguised--into the conception of a thing, which is to be cogitated solely in reference to its possibility, the conception of its existence. [...]


Being is evidently not a real predicate, that is, a conception of something which is added to the conception of some other thing. It is merely the positing of a thing, or of certain determinations in it. [...] The proposition, God is omnipotent, contains two conceptions, which have a certain object or content; the word is, is no additional predicate--it merely indicates the relation of the predicate to the subject. Now, if I take the subject (God) with all its predicates (omnipotence being one), and say: God is, or, There is a God, I add no new predicate to the conception of God, I merely posit or affirm the existence of the subject with all its predicates--I posit the object in relation to my conception. The content of both is the same; and there is no addition made to the conception, which expresses merely the possibility of the object, by my cogitating the object--in the expression, it is--as absolutely given or existing. Thus the real contains no more than the possible. [...]


By whatever and by whatever number of predicates--even to the complete determination of it--I may cogitate a thing, I do not in the least augment the object of my conception by the addition of the statement: This thing exists. Otherwise, not exactly the same, but something more than what was cogitated in my conception, would exist, and I could not affirm that the exact object of my conception had real existence. [...] Now, if I cogitate a being as the highest reality, without defect or imperfection, the question still remains--whether this being exists or not? For, although no element is wanting in the possible real content of my conception, there is a defect in its relation to my mental state, that is, I am ignorant whether the cognition of the object indicated by the conception is possible a posteriori. [...]


[... T]here is no means of cognizing the existence of objects of pure thought, because it must be cognized completely a priori. But all our knowledge of existence (be it immediately by perception, or by inferences connecting some object with a perception) belongs entirely to the sphere of experience--which is in perfect unity with itself; and although an existence out of this sphere cannot be absolutely declared to be impossible, it is a hypothesis the truth of which we have no means of ascertaining.


The notion of a Supreme Being is in many respects a highly useful idea; but for the very reason that it is an idea, it is incapable of enlarging our cognition with regard to the existence of things.[...]


WWW:
↗Deutscher Text
↗English text


Siehe auch: ↗Licht ins Dunkel - Über Gottesbeweise.

8 Kommentare:

  1. Liebe Johanna, der neueste und damit vielleicht auch interessanteste Gottesbeweis ist der von Robert Spaemann:
    http://www.welt.de/print-welt/article560135/Der_Gottesbeweis.html
    Gegen ihn wurde eingewandt, dass es zwar eine ewige Wahrheit geben muss, aber deshalb noch lange nicht Gott existieren müsse. Gegen diesen Einwand lässt sich aber setzen, dass Christen Gott mit der Wahrheit identifizieren.
    Viele Grüße! Mono Lisus

    AntwortenLöschen
  2. Lieber Mono Lisus, angeregt durch deinen Hinweis auf Spaemann habe ich auf GoogleSites eine Robert-Spaemann-Seite zusammengebastelt.
    LG, J.

    AntwortenLöschen
  3. Oh super, die schau ich mir doch gleich einmal an!

    AntwortenLöschen
  4. Menschliche Vernunft muss sich unendlich(!!!) bemühen, um der göttlichen Vernunft auf die Spur zu kommen. Ein Glaube an die Erkennbarkeit des Göttlichen widerstrebt meiner Ahnung, dass uns Menschen in Bezug auf Gott Bescheidenheit und Bescheidung anstehen.
    Beweisbarkeit der Existenz Gottes? Sie schert mich nicht. Was brächte sie mir? Was könnte sie irgend jemandem bringen? Eher eine rationale Distanzierung von Gott als die Nähe zu Gott, die der ahnend Glaubende spürt.
    Göttliche Offenbarung bloß als Erläuterung und Ergänzung des vernünftig Erfassbaren? In dieser Verkürzung schiene mir das Umwerfende der Offenbarungserfahrung unchristlich (und wohl auch unjüdisch und unislamisch) vergessen zu sein.

    Obgleich ich niemandem den Glauben an die Beweisbarkeit Gottes vergraulen will, gebe ich zu bedenken, dass an einen bewiesenen Gott zu glauben ein ebenso schräger geistiger Akt ist wie an einen bewiesenen mathematischen Lehrsatz zu glauben.

    Ein Glaube, der nach Beweisen für seine Wahrheit sucht, ist kein wahrer Glaube, sondern bloße Vernünftelei. Die formalen Prinzipien des reinen Verstandes ohne Bezug zur religiösen Erfahrung und göttlichen Offenbarung zur Gewinnung einer materialen Erkenntnis (bezüglich Gottes) zu gebrauchen, ist eine Operation im luftleeren Raum dialektischen Scheins.

    AntwortenLöschen
  5. Unter Glauben versteht man heute zumeist ein Für-möglich-halten, aber der Glaube an Gott meinte ursprünglich Pistis/Fides, also Vertrauen&Treue, An einen bewiesenen Gott zu glauben, wäre also kein Unding.

    AntwortenLöschen
  6. Kant hatte zwar den ontologischen Gottesbeweis widerlegt, er glaubte jedoch mit seinem teleologischen Gottesbeweis dargelegt zu haben, warum es notwendig sei Gottes Existenz annehmen zu müssen. Er übertitelte sogar: Vom moralischen Beweis des Daseins Gottes.
    -> Übrigens vielen Dank für die Einladung, ich muss mich auf dieser Seite aber zuerst einmal zurecht finden. :-)

    AntwortenLöschen
  7. :-) Ich dachte, du könntest mir helfen, mich zurechtzufinden...
    :-)

    AntwortenLöschen
  8. Wir werden uns dann gegenseitig helfen.

    AntwortenLöschen