2009-12-14

Zum Urteil des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs gegen Kruzifixe in Klassenzimmern

Das Urteil gegen Kruzifixe in Klassenzimmern des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs hat im Vatikan Erstaunen und Bedauern ausgelöst. Das Gericht hatte einer Klägerin Recht gegeben, die sich in Italien vergeblich gegen das Kreuz in öffentlichen Schulen gewandt hatte. Auch Politiker aus Deutschland und Italien wandten sich gegen das Urteil.


Das Urteil gegen Kruzifixe in Klassenzimmern des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs hat im Vatikan Erstaunen und Bedauern ausgelöst. Das Gericht hatte einer Klägerin Recht gegeben, die sich in Italien vergeblich gegen das Kreuz in öffentlichen Schulen gewandt hatte. Auch Politiker aus Deutschland und Italien wandten sich gegen das Urteil.


Das Urteil gegen Kruzifixe in Klassenzimmern des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs hat im Vatikan Erstaunen und Bedauern ausgelöst. Das Gericht hatte einer Klägerin Recht gegeben, die sich in Italien vergeblich gegen das Kreuz in öffentlichen Schulen gewandt hatte. Auch Politiker aus Deutschland und Italien wandten sich gegen das Urteil.


Empört zeigte sich der Vatikan-Sprecher Federico Lombardi: Das Gericht verkenne die Rolle des Christentums für die Formung der europäischen Identität. Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper nannte das Urteil ideologisch und intolerant. Es könne nicht angehen, dass sich die Mehrheit nach einer Minderheit richten müsse, sagte der Präsident des Rates für die Einheit der Christen im Interview der Tageszeitung "Corriere della Sera“.


Das Kreuz ist ja nicht nur religiöses Symbol, sondern auch kulturelles Zeichen“, sagte der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer. Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, sagte, Europa scheine seine christlichen Wurzeln zu vergessen.


Die stellvertretende Senatspräsidentin Emma Bonino hingegen würdigte das Urteil als "Loblied“ auf eine individuelle Religiosität. Sie forderte, dass öffentliche Einrichtungen in Italien gegenüber Religionen neutral bleiben müssten. Das gelte für Schulen, Gerichtssäle und das Gesundheitswesen.



[Auszüge aus: WELT ONLINE, 2009-11-05]

1 Kommentar:

  1. Über das Kreuz als "kulturelles Zeichen" würde ich gern Näheres - über hohle Phrasen Hinausgehendes - erfahren.

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