2009-12-04

»Dummheit ist Sünde« - Thomas von Aquin im Interview mit Hans Conrad Zander

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»Dummheit ist Sünde«
Thomas von Aquin (1224–1274) ist ein Philosoph und Theologe mit überragender Wirkungsgeschichte. Die Schriften und Lehren des Heiligen prägen bis ins 20. Jahrhundert die katholische Kirche maßgebend. Er ist der Repräsentant eines Christentums mit Verstand.

Der große Theologe aus dem Dominikanerorden steht Hans Conrad Zander Rede und Antwort. Dabei zeigt sich: wir haben es mit einem Denker zu tun, der zu heutigen Fragestellungen Erhellendes und Überraschendes zu sagen weiß.


Wozu hat Gott die Welt erschaffen?

Thomas von Aquin: Gott ist reine Lebensfreude, und wer sich freut, begehrt nach Gesellschaft.


Einmal hast du von einem Heilmittel gegen die Traurigkeit gesprochen, das dir persönlich so wichtig war, dass es dir als Sünde erschien, darauf zu verzichten …
Thomas von Aquin: Wenn einer sich so sehr des Weines enthielte, dass er dadurch seine Gesundheit schwer belasten würde, so wäre er von Sünde nicht frei.
Der Theologe und Philosoph Thomas von Aquin, 1224 - 1274, ist einer der bedeutendsten Denker des Christentums; viele seiner Schriften sind bis heute aktuell. In der katholischen Kirche werden sie von der vatikanischen Intelligenz derzeit allerdings weitgehend ignoriert. Hans Conrad Zander, geboren 1937, ehemaliger Dominikanermönch, Autor und Religionshistoriker, stellt die zentralen Gedanken Thomas’́ in seiner kurzen, höchst pointierten Würdigung "Dummheit ist Sünde. Thomas von Aquin im Interview" vor. Er zeigt, das Thomas eine "intelligente" Kirche wünschte, in der Neugier und Glauben keinen Gegensatz darstellen.

[WDR 5]

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